Wie man einen TGV zähmt

Und noch ein lan­ge geplan­tes Pro­jekt konn­te nun abge­schlos­sen wer­den. Die Digi­ta­li­se­rung des TGV POS.

Die ver­schie­de­nen TGV-Züge von Kato sind ja bekannt dafür, dass sie im Ana­log­be­trieb viel zu schnell lau­fen und durch die gross­zü­gig dimen­sio­nier­te Schwung­mas­se bei unse­rem Block­sys­tem regel­mäs­sig “über­schies­sen”. Da hilft der Ein­bau eines Deco­ders Wun­der. Doch bis dahin ist es ein lan­ger Weg.

Damit man über­haupt einen Deco­der ein­bau­en kann, braucht es bei die­sem Modell für bei­de Trieb­köp­fe eine Tausch­pla­ti­ne mit einer NEM651-Schnitt­stel­le (in den neue­ren Züge sind sie schon drin). Da ich das Pro­jekt ver­schla­fen hat­te, muss­te ich mich auf die Suche nach den Tausch­pla­ti­nen machen, aktu­ell sind sie von Kato nicht mehr lie­fer­bar. Bei einem Händ­ler in den Nie­der­lan­den habe ich sie dann gefun­den. Es braucht übri­gens zwei ver­schie­de­ne Pla­ti­nen, der motor­lo­se Trieb­kopf braucht sie nur für den digi­ta­len Licht­wech­sel, dem­entspre­chend ist sie ein­fa­cher auf­ge­baut. Nun woll­te der Händ­ler für einen Ver­sand in die Schweiz bei einem Waren­wert von 35 € schlap­pe 45 €. Ein Arbeits­kol­le­ge, der ennet der Gren­ze wohnt, hat sich dann bereit erklärt, die Sen­dung zu ihm lie­fern zu las­sen. Da ist der Ver­sand auf erträg­li­che 11 € geschrumpft. Dan­ke dafür.

Wenn man die Gehäu­se dann mal offen hat, geht der Wech­sel der Pla­ti­nen ein­fach von­stat­ten. Danach muss man nur noch den Blind­ste­cker ent­fer­nen und durch einen Deco­der mit NEM651-Ste­cker erset­zen, dann geht es ab aufs Pro­gram­mier­gleis. Bei­der Köp­fe mit der glei­chen Adres­se pro­gram­miert und getes­tet. Alles funk­tio­niert wie es muss.

Der Decoder ist auf der Tauschplatine eingesetzt, der Blindstecker entfernt
Der Deco­der ist auf der Tausch­pla­ti­ne ein­ge­setzt, der Blind­ste­cker entfernt

Auch die abschlies­sen­de Test­fahrt auf der ana­lo­gen Test­stre­cke haben pro­blem­los funk­tio­niert, wie das klei­ne Video zeigt. Er fährt nun viel gemäch­li­cher und das Licht tut auch wie es muss.

Veränderungen auch beim Schweizer Rollmaterial

Es hat sich eini­ges ange­sam­melt, das vom letz­ten Ein­kauf ein­ge­pflegt wer­den muss­te. Beim Rail­ca­re-Zug hat es einen neu­en Wagen dazu gegeben.

T15470
Trix 15470 – SBB Sgns mit 2 Kühl­con­tai­nern “Coop”

Der Cir­cus Knie-Zug hat die pas­sen­de Lok und wei­te­re Wagen dazu bekommen.

Zudem wur­de das Roll­ma­te­ri­al des digi­ta­len Start­set von Fleisch­mann dem Stahl Ger­la­fin­gen-Zug zugeteilt.

Zu guter Letzt gab es beim SBB Extra­zug noch eine Ver­schie­bung, durch ein neu­es Pro­jekt – wel­ches spä­ter vor­ge­stellt wird – hat er zwei Wagen ver­lo­ren, dafür ist der EW IV Salon­wa­gen dazugekommen.

A2710
APC-Staiber 2710 – SBB EW IV S

Wird die HBB jetzt Digital? II

(Immer noch) klare Antwort: Jein 

Nach­dem das Gan­ze mit dem Kauf einer Trix-Start­pa­ckung ins Rol­len kam, gab es nun wie­der Zuwachs: die­ses Mal in Form eines Start­sets von Fleischmann.

Fleischmann 9318.93
Fleisch­mann Start­set 9318.93

Und erst noch drei Flie­gen auf einen Streich, näm­lich eine z21 start mit einer mul­ti­MAUS und einer SBB Re 420 im Car­go-Look (gab es bis­her nicht zu kau­fen) mit drei Güter­wa­gen. Das alles ist im Start­set, erst noch zu einem unver­schämt güns­ti­gen Preis.

Zug aus dem Fleischmann Startset 9318.93
Zug mit Re 420 und drei Eaos aus dem Fleisch­mann Start­set 9318.93

Nun kann ich die digi­ta­len Mög­lich­kei­ten noch wei­ter tes­ten, ist die z21 doch etwas ganz ande­res wie die Mobi­le Sta­ti­on 2. Und aus­bau­fä­hig. Mal schau­en was noch dazu kommt.

Zudem hat der Test­kreis nun alle Glei­se bekom­men, nur die defi­ni­ti­ve Ver­kab­lung fehlt noch. Danach sol­len alle drei ana­log und digi­tal genutzt wer­den können.

Testkreise
Test­krei­se, aus­sen Kato, mit­te Trix und innen Fleischmann

Auf dem Ami-Trip II

Wie im letz­ten Post schon erwähnt, gab es im letz­ten Jahr diver­se Neu­hei­ten-Ankün­di­gun­gen, die in mir die Lust weck­ten, wie­der­mal was “Ame­ri­ka­ni­sches” anzu­schaf­fen. Der­zeit sind nun diver­se Bestel­lun­gen plat­ziert und die Päck­chen tref­fen aus den ver­schie­dens­ten Regio­nen im Aus- und Inland ein. Teil­wei­se bedingt durch Lie­fer­fris­ten natür­lich nicht in der Rei­hen­fol­ge, wie sie bestellt wur­den. Des­halb gibt es heu­te nur mal eine “Sneak Pre­view”, denn von den neu­en Sachen ist bis­her nur eine Lok ange­kom­men. Was für ein Zug dar­aus wer­den könn­te lässt sich aber schon erahnen.

K176-9241
Kato 176‑9241 – BNSF SDP40F “Maersk Sealand”

Die­se Lok habe ich übri­gens bereits digi­ta­li­siert ange­schafft. Dabei hat­te ich einen Hin­ter­ge­dan­ken, denn sie ist mit der glei­chen Tausch­pla­ti­ne aus­ge­stat­tet wie die RhB Ge 4/4 III, von denen ich zwei besit­ze, die in den Gla­cier Express 1 und Gla­cier Express 2 ein­ge­setzt wer­den. Sie stan­den auch schon lan­ge her­um, weil die Digi­ta­li­sie­rung nicht den gewünsch­ten Erfolg zeig­te. Also habe ich die Lok geöff­net und nach­ge­se­hen, wie es die Pro­fis machen. Und sie­he da, nach einer klei­nen Modi­fi­ka­ti­on an den Pla­ti­nen (anbrin­gen von zwei Auf­lö­tun­gen) und rich­ti­gem Ein­bau fun­zen nun auch die­se Loks digital.

Zudem bin ich bei der Suche nach dem bes­ten Preis und den güns­tigs­ten Lie­fer­kon­di­tio­nen aus dem Aus­land noch über was Altes gestol­pert, was im Hin­ter­kopf immer auf der Wunsch­lis­te war, aber in Ver­ges­sen­heit geriet. Ich war erstaunt, dass es immer noch lie­fer­bar ist, was – wenn man weiss wie schnell man­che Sachen aus­ver­kauft sind – schon fast an ein Wun­der grenzt.

Seit 2015 gibt KATO USA jedes Jahr den Weih­nachts­zug der “Ope­ra­ti­on North Pole” her­aus, wel­cher im Ori­gi­nal die Kin­der zum Weih­nachts­mann fährt. Ges­tern ist nun ein Päck­li ein­ge­trof­fen, in dem die Züge der Jah­re 2015, 2016 und 2017 drin waren. Freu­de herrscht.

K106-2015.1
Kato 106‑2015 – Chi­ca­go Metra F40PH “ONP”
K106-2016.1
Kato 106‑2016 – Chi­ca­go Metra F40PH “ONP”
K106-2017.1
Kato 106‑2017 – Chi­ca­go Metra F40PH “ONP”

Lei­der waren die Aus­ga­ben der Jah­re 2018 und 2019 nur noch auf Vor­be­stel­lung direkt bei Kato USA erhält­lich. Da wird es wahr­schein­lich schwie­ri­ger. Momen­tan sind sie jeden­falls auch auf den ein­schlä­gi­gen Platt­for­men nicht auffindbar.

Die Tausch­pla­ti­nen zu den Loks sind auch unter­wegs. Da es sich um einen Typ han­delt, den ich bis­her noch nie ver­bau­en muss­te, bin ich ja gespannt, wie die Digi­ta­li­sie­rung funk­tio­niert. Zudem braucht es wahr­schein­lich in den Steu­er­wa­gen auch noch einen Funk­ti­ons­de­co­der, damit der Licht­wech­sel digi­tal rich­tig tut. Das wer­de ich aber zuerst tes­ten, wenn die Loks digi­ta­li­siert sind.

Dann har­ren wir mal der Din­ge, wel­che Lie­fe­rung als Nächs­te eintrifft…

Auf dem Ami-Trip

Jeder hat ja beim Roll­ma­te­ri­al sei­ne Vor­lie­ben, sei­en es bestimm­te Epo­chen, Bahn­ge­sell­schaf­ten, Elek­trisch, Dampf oder Die­sel. Unser Mot­to war eigent­lich immer: alles was in neue­rer Zeit in der Schweiz unter­wegs ist/war und/oder zumin­dest die Grenz­bahn­hö­fe erreich­te, darf auch bei uns her­um­fah­ren Aber es gibt auch Aus­reis­ser: vor etwa acht Jah­ren bin ich auf den Geschmack gekom­men, als ein Kol­le­ge einen soge­nann­ten “US Name Train”, den San­ta Fe El Capi­tan auf der Anla­ge lau­fen liess. Da dach­te ich mir, sowas möch­te ich auch mal. Die meis­ten die­ser Züge wer­den von KATO USA her­aus­ge­ge­ben. In Euro­pa ver­treibt NOCH Deutsch­land gewis­se Pro­duk­te (und das gan­ze Gleis­sor­ti­ment). Aber es ist nicht so ein­fach, die Pro­duk­te in der Schweiz zu kau­fen. Also habe ich mich im Inter­net auf die Suche gemacht, auch ein paar Tipps von Kol­le­gen waren hilf­reich. Über ebay fand ich dann bei einem Händ­ler in den USA die vier benö­tig­ten Loks für mei­nen San­ta Fe El Capi­tan. Die Wagen konn­te ich bei einem Händ­ler in Deutsch­land bestel­len. So konn­te ich mir zu Weih­nach­ten 2013 selbst ein Geschenk machen.

Im Jahr 2014 kam dann der City of Los Ange­les dazu, Anfang 2015 der ers­te Güter­zug mit zwei gros­sen Die­sel­loks, ich nann­te ihn CN Coal­por­ter. Im Novem­ber 2015 kam dann über­ra­schend noch ein wei­te­rer Zug dazu: wir gewan­nen anläss­lich der Prä­mie­rung der schöns­ten Modu­le an der Euro­pean-N-Sca­le Con­ven­ti­on eine Amtrak Amfleet-Zug­pa­ckung, wel­che dann noch mit zwei zusätz­li­chen Wagen ergänzt wurde.

Da alle Loks von Kato dafür bekannt sind, dass sie ana­log über­mäs­sig schnell lau­fen, kam der Wunsch auf, die Loks zu digi­ta­li­sie­ren. Damit wer­den sie auch im Ana­log­be­trieb gedros­selt, da der Deco­der bis zu 1.5 Volt frisst. Im Ver­gleich zu euro­päi­schen Pro­duk­ten sind aber die Ami-Loks nicht mit einer Schnitt­stel­le aus­ge­stat­tet, die es ein­fach erlaubt, einen Deco­der ein­zu­stöp­seln. Viel­mehr gibt es soge­nann­te digi­ta­le Tausch­pla­ti­nen von ver­schie­de­nen Her­stel­lern. Ich habe mich – auf­grund von Aus­wahl und Preis – für Digi­trax ent­schie­den. Ein wei­te­rer Vor­teil ist, dass Kato in vie­len Loks die glei­chen Moto­ren ein­baut, so braucht es gar nicht so vie­le ver­schie­de­ne Tauschplatinen.

Tauschplatine mit Decoder
Tausch­pla­ti­ne mit Decoder

Ich habe mich dann ent­schie­den, zunächst den “Amfleet” und den “El Capi­tan” zu digi­ta­li­sie­ren und die ent­spre­chen­den Deco­der geor­dert. Bei ers­te­rem klapp­te der Aus­tausch pro­blem­los und so konn­te der Zug bald auch Digi­tal ein­ge­setzt wer­den. Aber die vier Loks des zwei­ten Zugs stell­ten mich vor Pro­ble­me. Die mit­ge­lie­fer­te Anlei­tung berück­sich­tig­te den Lok­typ nicht, eine Anlei­tung im Inter­net half dann wei­ter. Da man zwei Strom­lei­ter­strei­fen mit­tels Kleb­band von der Tausch­pla­ti­ne iso­lie­ren soll­te – was ich aber aus Unkennt­nis zunächst nicht gemacht habe – liess sich nur eine von vier Loks digi­tal in Betrieb neh­men. Ich hat­te den Ver­dacht, dass ich die ande­ren Deco­der des­halb geschlis­sen hat­te und so schlief die Sache dann ein.

Wie­so erzähl ich das nun? Ganz ein­fach: letz­tes Jahr hat Kato meh­re­re inter­es­san­te Neu­hei­ten ange­kün­digt, die in mir die Lust weck­ten, wie­der­mal was Ame­ri­ka­ni­sches anzu­schaf­fen. Dazu aber spä­ter mehr.

Dafür habe ich das Pro­jekt “Digi­ta­li­sie­ren” wie­der her­vor­ge­nom­men und mich mal im Inter­net schlau gemacht, wor­auf man denn beim Ein­bau der diver­sen Digi­trax-Tausch­pla­ti­nen in die ver­schie­de­nen Lok­ty­pen ach­ten muss. Zudem habe ich die Tausch­pla­ti­nen aus­ge­baut und mit Klemm­ka­beln direkt mit dem Lok­Pro­gramm­er ver­bun­den um sie zu tes­ten. Und sie­he da, sie funz­ten noch. Schluss­end­lich habe ich es dann geschafft alle vier F3A/B zu digi­ta­li­sie­ren. Dazu benö­tig­te es noch den Löt­kol­ben und Kleb­strei­fen, denn jedes­mal wenn eine Lok auf dem Pro­gram­mier­gleis stand und man auf der Pla­ti­ne sanf­ten Druck aus­ge­übt hat wur­de sie näm­lich gele­sen. So löte­te ich die bei­den Kon­takt­plätt­chen an die Pla­ti­ne an und mit dem Kleb­strei­fen wird sie dau­er­haft nach unten gedrückt. So sieht es dann aus:

Digitale Tauschplatine in einer F3A
Digi­ta­le Tausch­pla­ti­ne in einer F3A, Mit­te links zwei Löt­punk­te bei der Plas­tik­ab­de­ckung, Mit­te rechts ein Stück Kleb­strei­fen, damit die Pla­ti­ne her­un­ter­ge­drückt wird