Im März 2021 hatte ich mir ja drei “Operation North Pole”-Züge angeschafft, die noch digitalisiert werden sollten. Nachdem ich zunächst die falschen Decoder angeschafft hatte – die waren zwar für diesen Loktyp vorgesehen, aber nicht mit Lichtwechsel weiss/rot – und ich dann die Richtigen bei TCS gefunden und bestellt hatte, ging es doch fast sieben Monate bis ich sie erhalten habe.
Nun sind sie verbaut und funktionieren so wie sie sollen. Zudem haben auch die Steuerwagen (Cab-Cars) einen Funktionsdecoder von Kato erhalten, damit der Lichtwechsel auch da richtig funktioniert.
Kleiner Tipp dazu: versucht nicht, den Funktionsdecoder alleine zu programmieren, das geht nämlich nicht. Immer zusammen mit der Lok aufs Programmiergleis stellen, dann werden beide Decoder gemeinsam beschrieben und man hat die Arbeit nur einmal.
Und es geht weiter. Diese Woche ist ein Päckli aus Übersee angekommen, der Inhalt: drei Loks F7A/B und das Wagenset für den CN Transcontinental.
Und noch ein lange geplantes Projekt konnte nun abgeschlossen werden. Die Digitaliserung des TGV POS.
Die verschiedenen TGV-Züge von Kato sind ja bekannt dafür, dass sie im Analogbetrieb viel zu schnell laufen und durch die grosszügig dimensionierte Schwungmasse bei unserem Blocksystem regelmässig “überschiessen”. Da hilft der Einbau eines Decoders Wunder. Doch bis dahin ist es ein langer Weg.
Damit man überhaupt einen Decoder einbauen kann, braucht es bei diesem Modell für beide Triebköpfe eine Tauschplatine mit einer NEM651-Schnittstelle (in den neueren Züge sind sie schon drin). Da ich das Projekt verschlafen hatte, musste ich mich auf die Suche nach den Tauschplatinen machen, aktuell sind sie von Kato nicht mehr lieferbar. Bei einem Händler in den Niederlanden habe ich sie dann gefunden. Es braucht übrigens zwei verschiedene Platinen, der motorlose Triebkopf braucht sie nur für den digitalen Lichtwechsel, dementsprechend ist sie einfacher aufgebaut. Nun wollte der Händler für einen Versand in die Schweiz bei einem Warenwert von 35 € schlappe 45 €. Ein Arbeitskollege, der ennet der Grenze wohnt, hat sich dann bereit erklärt, die Sendung zu ihm liefern zu lassen. Da ist der Versand auf erträgliche 11 € geschrumpft. Danke dafür.
Wenn man die Gehäuse dann mal offen hat, geht der Wechsel der Platinen einfach vonstatten. Danach muss man nur noch den Blindstecker entfernen und durch einen Decoder mit NEM651-Stecker ersetzen, dann geht es ab aufs Programmiergleis. Beider Köpfe mit der gleichen Adresse programmiert und getestet. Alles funktioniert wie es muss.
Auch die abschliessende Testfahrt auf der analogen Teststrecke haben problemlos funktioniert, wie das kleine Video zeigt. Er fährt nun viel gemächlicher und das Licht tut auch wie es muss.
Nachdem das Ganze mit dem Kauf einer Trix-Startpackung ins Rollen kam, gab es nun wieder Zuwachs: dieses Mal in Form eines Startsets von Fleischmann.
Fleischmann Startset 9318.93
Und erst noch drei Fliegen auf einen Streich, nämlich eine z21 start mit einer multiMAUS und einer SBB Re 420 im Cargo-Look (gab es bisher nicht zu kaufen) mit drei Güterwagen. Das alles ist im Startset, erst noch zu einem unverschämt günstigen Preis.
Zug mit Re 420 und drei Eaos aus dem Fleischmann Startset 9318.93
Nun kann ich die digitalen Möglichkeiten noch weiter testen, ist die z21 doch etwas ganz anderes wie die Mobile Station 2. Und ausbaufähig. Mal schauen was noch dazu kommt.
Zudem hat der Testkreis nun alle Gleise bekommen, nur die definitive Verkablung fehlt noch. Danach sollen alle drei analog und digital genutzt werden können.
Testkreise, aussen Kato, mitte Trix und innen Fleischmann
Jeder hat ja beim Rollmaterial seine Vorlieben, seien es bestimmte Epochen, Bahngesellschaften, Elektrisch, Dampf oder Diesel. Unser Motto war eigentlich immer: alles was in neuerer Zeit in der Schweiz unterwegs ist/war und/oder zumindest die Grenzbahnhöfe erreichte, darf auch bei uns herumfahren Aber es gibt auch Ausreisser: vor etwa acht Jahren bin ich auf den Geschmack gekommen, als ein Kollege einen sogenannten “US Name Train”, den Santa Fe El Capitan auf der Anlage laufen liess. Da dachte ich mir, sowas möchte ich auch mal. Die meisten dieser Züge werden von KATO USA herausgegeben. In Europa vertreibt NOCH Deutschland gewisse Produkte (und das ganze Gleissortiment). Aber es ist nicht so einfach, die Produkte in der Schweiz zu kaufen. Also habe ich mich im Internet auf die Suche gemacht, auch ein paar Tipps von Kollegen waren hilfreich. Über ebay fand ich dann bei einem Händler in den USA die vier benötigten Loks für meinen Santa Fe El Capitan. Die Wagen konnte ich bei einem Händler in Deutschland bestellen. So konnte ich mir zu Weihnachten 2013 selbst ein Geschenk machen.
Im Jahr 2014 kam dann der City of Los Angeles dazu, Anfang 2015 der erste Güterzug mit zwei grossen Dieselloks, ich nannte ihn CN Coalporter. Im November 2015 kam dann überraschend noch ein weiterer Zug dazu: wir gewannen anlässlich der Prämierung der schönsten Module an der European-N-Scale Convention eine Amtrak Amfleet-Zugpackung, welche dann noch mit zwei zusätzlichen Wagen ergänzt wurde.
Da alle Loks von Kato dafür bekannt sind, dass sie analog übermässig schnell laufen, kam der Wunsch auf, die Loks zu digitalisieren. Damit werden sie auch im Analogbetrieb gedrosselt, da der Decoder bis zu 1.5 Volt frisst. Im Vergleich zu europäischen Produkten sind aber die Ami-Loks nicht mit einer Schnittstelle ausgestattet, die es einfach erlaubt, einen Decoder einzustöpseln. Vielmehr gibt es sogenannte digitale Tauschplatinen von verschiedenen Herstellern. Ich habe mich – aufgrund von Auswahl und Preis – für Digitrax entschieden. Ein weiterer Vorteil ist, dass Kato in vielen Loks die gleichen Motoren einbaut, so braucht es gar nicht so viele verschiedene Tauschplatinen.
Ich habe mich dann entschieden, zunächst den “Amfleet” und den “El Capitan” zu digitalisieren und die entsprechenden Decoder geordert. Bei ersterem klappte der Austausch problemlos und so konnte der Zug bald auch Digital eingesetzt werden. Aber die vier Loks des zweiten Zugs stellten mich vor Probleme. Die mitgelieferte Anleitung berücksichtigte den Loktyp nicht, eine Anleitung im Internet half dann weiter. Da man zwei Stromleiterstreifen mittels Klebband von der Tauschplatine isolieren sollte – was ich aber aus Unkenntnis zunächst nicht gemacht habe – liess sich nur eine von vier Loks digital in Betrieb nehmen. Ich hatte den Verdacht, dass ich die anderen Decoder deshalb geschlissen hatte und so schlief die Sache dann ein.
Wieso erzähl ich das nun? Ganz einfach: letztes Jahr hat Kato mehrere interessante Neuheiten angekündigt, die in mir die Lust weckten, wiedermal was Amerikanisches anzuschaffen. Dazu aber später mehr.
Dafür habe ich das Projekt “Digitalisieren” wieder hervorgenommen und mich mal im Internet schlau gemacht, worauf man denn beim Einbau der diversen Digitrax-Tauschplatinen in die verschiedenen Loktypen achten muss. Zudem habe ich die Tauschplatinen ausgebaut und mit Klemmkabeln direkt mit dem LokProgrammer verbunden um sie zu testen. Und siehe da, sie funzten noch. Schlussendlich habe ich es dann geschafft alle vier F3A/B zu digitalisieren. Dazu benötigte es noch den Lötkolben und Klebstreifen, denn jedesmal wenn eine Lok auf dem Programmiergleis stand und man auf der Platine sanften Druck ausgeübt hat wurde sie nämlich gelesen. So lötete ich die beiden Kontaktplättchen an die Platine an und mit dem Klebstreifen wird sie dauerhaft nach unten gedrückt. So sieht es dann aus:
Schon länger hat die HBB ja Rollmaterial, welches digitalisert wurde – oder von Haus aus mit einem Decoder ausgestattet ist – erkennt man auf den Rollmaterial-Seiten anhand dieses Logos auf einen Blick. Bisher wurden die Decoder mit dem ESU LokProgrammer und einem Stück Gleis am Computer programmiert, was bei einer Vielzahl der eingesetzter ESU Decoder LokPilot Micro problemlos möglich ist. Bei anderen Bauarten – z.B. die Trix MTC14 – können nur die einzelnen CVs programmiert werden, was natürlich ziemlich umständlich ist. Von Zeit zu Zeit konnte ich aber die ESU ECoS Zentrale von einem Kollegen ausleihen; aber es ist natürlich so wie immer: wenn man sie bräuchte war sie nicht da.
Da mir die Anschaffung des Teils nur für diesen Zweck zu teuer war, habe ich mich nach anderen Lösungen umgesehen. Trix hat mir nun den Gefallen gemacht und ein Startset herausgebracht, das mit attraktivem Rollmaterial – das Zug-Set 11638 , welches ich sowieso schon im Auge hatte – ausgestattet ist.
Zudem hat es eine Mobile Station 2 dabei, praktisch geschenkt. Das ist natürlich ein anderes Preis-Leistungs-Verhältnis. Nun kann ich mit dem Testkreis, den ich schon länger gebaut habe, mal erste Tests machen. Vielleicht verstehe ich ja dann die Digital-Technologie ein wenig besser.
Schaun mer mal. Es wird dann demnächst ein Kapitel „Digital“ geben, wo ich meine gesammelten Erfahrungen schildern werde.