Kato F3A digitalisiert

Auf dem Ami-Trip

Jeder hat ja beim Roll­ma­te­ri­al sei­ne Vor­lie­ben, sei­en es bestimm­te Epo­chen, Bahn­ge­sell­schaf­ten, Elek­trisch, Dampf oder Die­sel. Unser Mot­to war eigent­lich immer: alles was in neue­rer Zeit in der Schweiz unter­wegs ist/war und/oder zumin­dest die Grenz­bahn­hö­fe erreich­te, darf auch bei uns her­um­fah­ren Aber es gibt auch Aus­reis­ser: vor etwa acht Jah­ren bin ich auf den Geschmack gekom­men, als ein Kol­le­ge einen soge­nann­ten “US Name Train”, den San­ta Fe El Capi­tan auf der Anla­ge lau­fen liess. Da dach­te ich mir, sowas möch­te ich auch mal. Die meis­ten die­ser Züge wer­den von KATO USA her­aus­ge­ge­ben. In Euro­pa ver­treibt NOCH Deutsch­land gewis­se Pro­duk­te (und das gan­ze Gleis­sor­ti­ment). Aber es ist nicht so ein­fach, die Pro­duk­te in der Schweiz zu kau­fen. Also habe ich mich im Inter­net auf die Suche gemacht, auch ein paar Tipps von Kol­le­gen waren hilf­reich. Über ebay fand ich dann bei einem Händ­ler in den USA die vier benö­tig­ten Loks für mei­nen San­ta Fe El Capi­tan. Die Wagen konn­te ich bei einem Händ­ler in Deutsch­land bestel­len. So konn­te ich mir zu Weih­nach­ten 2013 selbst ein Geschenk machen.

Im Jahr 2014 kam dann der City of Los Ange­les dazu, Anfang 2015 der ers­te Güter­zug mit zwei gros­sen Die­sel­loks, ich nann­te ihn CN Coal­por­ter. Im Novem­ber 2015 kam dann über­ra­schend noch ein wei­te­rer Zug dazu: wir gewan­nen anläss­lich der Prä­mie­rung der schöns­ten Modu­le an der Euro­pean-N-Sca­le Con­ven­ti­on eine Amtrak Amfleet-Zug­pa­ckung, wel­che dann noch mit zwei zusätz­li­chen Wagen ergänzt wurde.

Da alle Loks von Kato dafür bekannt sind, dass sie ana­log über­mäs­sig schnell lau­fen, kam der Wunsch auf, die Loks zu digi­ta­li­sie­ren. Damit wer­den sie auch im Ana­log­be­trieb gedros­selt, da der Deco­der bis zu 1.5 Volt frisst. Im Ver­gleich zu euro­päi­schen Pro­duk­ten sind aber die Ami-Loks nicht mit einer Schnitt­stel­le aus­ge­stat­tet, die es ein­fach erlaubt, einen Deco­der ein­zu­stöp­seln. Viel­mehr gibt es soge­nann­te digi­ta­le Tausch­pla­ti­nen von ver­schie­de­nen Her­stel­lern. Ich habe mich – auf­grund von Aus­wahl und Preis – für Digi­trax ent­schie­den. Ein wei­te­rer Vor­teil ist, dass Kato in vie­len Loks die glei­chen Moto­ren ein­baut, so braucht es gar nicht so vie­le ver­schie­de­ne Tauschplatinen.

Tauschplatine mit Decoder
Tausch­pla­ti­ne mit Decoder

Ich habe mich dann ent­schie­den, zunächst den “Amfleet” und den “El Capi­tan” zu digi­ta­li­sie­ren und die ent­spre­chen­den Deco­der geor­dert. Bei ers­te­rem klapp­te der Aus­tausch pro­blem­los und so konn­te der Zug bald auch Digi­tal ein­ge­setzt wer­den. Aber die vier Loks des zwei­ten Zugs stell­ten mich vor Pro­ble­me. Die mit­ge­lie­fer­te Anlei­tung berück­sich­tig­te den Lok­typ nicht, eine Anlei­tung im Inter­net half dann wei­ter. Da man zwei Strom­lei­ter­strei­fen mit­tels Kleb­band von der Tausch­pla­ti­ne iso­lie­ren soll­te – was ich aber aus Unkennt­nis zunächst nicht gemacht habe – liess sich nur eine von vier Loks digi­tal in Betrieb neh­men. Ich hat­te den Ver­dacht, dass ich die ande­ren Deco­der des­halb geschlis­sen hat­te und so schlief die Sache dann ein.

Wie­so erzähl ich das nun? Ganz ein­fach: letz­tes Jahr hat Kato meh­re­re inter­es­san­te Neu­hei­ten ange­kün­digt, die in mir die Lust weck­ten, wie­der­mal was Ame­ri­ka­ni­sches anzu­schaf­fen. Dazu aber spä­ter mehr.

Dafür habe ich das Pro­jekt “Digi­ta­li­sie­ren” wie­der her­vor­ge­nom­men und mich mal im Inter­net schlau gemacht, wor­auf man denn beim Ein­bau der diver­sen Digi­trax-Tausch­pla­ti­nen in die ver­schie­de­nen Lok­ty­pen ach­ten muss. Zudem habe ich die Tausch­pla­ti­nen aus­ge­baut und mit Klemm­ka­beln direkt mit dem Lok­Pro­gramm­er ver­bun­den um sie zu tes­ten. Und sie­he da, sie funz­ten noch. Schluss­end­lich habe ich es dann geschafft alle vier F3A/B zu digi­ta­li­sie­ren. Dazu benö­tig­te es noch den Löt­kol­ben und Kleb­strei­fen, denn jedes­mal wenn eine Lok auf dem Pro­gram­mier­gleis stand und man auf der Pla­ti­ne sanf­ten Druck aus­ge­übt hat wur­de sie näm­lich gele­sen. So löte­te ich die bei­den Kon­takt­plätt­chen an die Pla­ti­ne an und mit dem Kleb­strei­fen wird sie dau­er­haft nach unten gedrückt. So sieht es dann aus:

Digitale Tauschplatine in einer F3A
Digi­ta­le Tausch­pla­ti­ne in einer F3A, Mit­te links zwei Löt­punk­te bei der Plas­tik­ab­de­ckung, Mit­te rechts ein Stück Kleb­strei­fen, damit die Pla­ti­ne her­un­ter­ge­drückt wird